Biberburg – Kinder- und Jugendhilfe Pfortzen GbR

Auf zur Biberburg

biber-1Mit zwidrem Blick, voll von Verdruss,
schaute der Biber aufs andre Ufer von seinem Fluss.
„Zu meiner Burg da drüben, da will ich hin,
nur mit meinen Zähnen macht das so keinen Sinn.
Ein Biber hat stark zu sein mit seinem Gebiss,
bei mir fehlt der eine Zahn, der andre hat nen Riss.“

biber-2Dieses Gejammer kam auch der Eule zu Gehör:
„Ich bin auch anders, als die meiner Rasse, ich schwör!
Ein gutes Auge wird uns nachgesagt,
doch manchmal verwechsel ich sogar Nacht und Tag!
Mir scheint wir könnten uns gegenseitig behilflich sein,
ich helf dir beim bauen und du bist mein Augenschein.
Auch ich such ein neues zu Hause hier,
lass uns gemeinsam was Neues beginnen, aus du und ich, wird jetzt ein wir.“

biber-3Und so begann der gemeinsame Bau einer Brücke,
mal war sie ganz fest, mal gabs eine Lücke.
Und dennoch waren sie sich über das Ziel ganz einig,
das zu Hause, die Burg, am anderen Ufer des Flusses, sei der Weg auch noch so steinig.

Die Kunde vom Bau begann sich durch den ganzen Wald zu tragen,
und so fing sich auch das Schwein an zu fragen:
„Könnte dies auch mein neues zu Hause sein?
Denn ich bin auch anders, ein anderes Schwein.
Ich wälz mich nicht im Dreck wie die anderen Säue,
bin auch nicht Dumm, bin voll mit Schläue.
Hätte die ein oder andere Idee,
wie die Burg gemütlich wird, knuffig, einfach schee.“

So trollte sich das Schwein zur Baustelle am Damm
und so wurde aus dem Duo ein Dreiergespann.
Sie werkelten fleissig, tagein und tagaus,
und bügelten sich gegenseitig ihr Anderssein aus.
Des einen Schwäche, war des anderen Stärke,
und bald waren sie fertig mit ihrem Werke.
Der Brücke, dem Weg in ihr neues Leben,
dem neuen Heim, ihrem Vorwärtstreben.

So trug es sich zu, es ist die Wahrheit
und es ist zu vermerken in voller Klarheit,
das es nicht wichtig ist: wer, wie oder was man ist?
Wichtig ist, dass man anders ist!